
Kompass Digital Map La Gomera
Ein handliches Kästchen mit einer CD drin und einem dünnen Heftchen, auf dem steht: Usermanual. Das beachte ich mal nicht, wie üblich, sondern schiebe die silberne Scheibe in den Schacht, schon poppt ein Fenster auf, in dem ich wählen kann zwischen von CD starten und auf Festplatte installieren. Ich wähle das zweite und gleich kommen nostalgische Gefühle auf. Ein Fenster mit den drei bekannten Fortschrittssäulen aus der guten alten anstrengenden Windows 95 Zeit erscheint und nach kurzer Zeit ist alles fertig. Keine Forderung nach Administratorrechten, keine Auswahlmenüs, einfach: Fertig.
Nach dem Start präsentiert sich die La Gomera Kompass Wanderkarte, wie ich sie auch vom Papier her kenne, nur läßt sie sich verkleinern und vergrößern und es lassen sich auch GPS Daten aus dem Garmin darstellen! Dann folgt der erste Wermutstropfen: Wer dem GArmin Logo auf der Verpackung traut und glaubt, das von Garmin verwendete Datenaustauschformat .gpx ließe sich so einfach laden, der irrt gewaltig. Kompass hat natürlich seine eigene Suppe gekocht und ein eigenes Format. Also GPSBabel installiert und einmal Übersetzen bitte. Danach gelingt das Laden problemlos und der Track wird auch sauber dargestellt. Er läßt sich auch bearbeiten. Soweit so gut. Gegenüber den Karten für GPS, die ich bislang hatte, ist der Vorteil, dass die GPS Tracks sich zu den eingezeichneten Wanderwegen in Beziehung setzen lassen. Und da folgen die ersten Hinweise, dass man keiner Karte trauen sollte, die man nicht selbst verschlimmbessert hat: Zum Beispiel verläuft der sogenannte Stangenpfad auf dem Weg zu den Casas de las Cuevas Blancas 60 m nördlich vom Track! Nicht viel, könnte man denken, aber das sind 150-200m tiefer, als tatsächlich. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre den Ideen der Autoren gefolgt und hätte mit der CD einen Track gezeichnet und auf einen Empfänger ohne eingebaute Karte geladen, wäre ich ganz schön ins Schwimmen gekommen, d.h. ich hätte wohl fliegen lernen müssen

Gleichwohl: In Zusammenhang mit der freien Karte IslasCanarias von Peppler auf dem Garmin ist diese elektronische Karte eine einfach zu händelnde Planungshilfe. Das gleiche Konzept gibt es auch für El Hierro und war auch dort (noch ohne GPS Einsatz) zusammen mit Google Earth schon eine gute Vorbereitung auf die Reise.