Zugvogel hat geschrieben: ↑Di 6. Jun 2017, 09:36
nun ich sehe schon einen zusammenhang zwischen der besseren erschliessung der insel und dem aufkommenden vandalismus. es kommt ja mittlerweile dadurch anderes puplikum wie früher und natürlich auch mehr. und da sind dann sicher schon welche darunter die sich keine gedanken um graffities auf felswänden und ähnliches machen. da wird auch kein erhobener zeigefinger was ändern.. das ist wahrscheinlich genauso erfolgreich wie graffities und tags an berliner hauswänden zu verbieten...
dem stimme ich 100% zu! La Gomera ist derzeit noch intakt, ich beabsichtige auch nicht die Insel zu vermiesen. Jedoch sollte man im Ausbau der Insel zukünftig sehr sorgsam umgehen. Auf Grund ihrer Größe sollte die Insel ihre Aussenseiterrolle beibehalten. Nicht zuletzt auch wegen der Wasserversorgung.
Ich habe die Entwicklung der Balearen, Ibiza, Mallorca, Formentera seit den Siebzigern und der Hippieszene, später La Gomera seit 1989 beobachten können. Je mehr die Infrastruktur ausgebaut wurde, desto mehr Tourismus mit all seinen Vor- und Nachteilen. Für die Natur und Umwelt überwiegen meist die Nachteile.
Tourismus
La Gomera hatte bisher ein alternatives bis intellektuelles Publikum und war ein Geheimtip, das unterliegt jetzt einem Wandel. Früher waren viele wegen der langen Anreise nicht bereit La Gomera anzusteuern. Ich erinnere mich noch an 1989, wo einige Touristen aus Hamburg 2 Tage nach ihrer Ankunft in Tecina wieder abgereist sind, da sie die etwas abenteuerliche Anfahrt nicht verarbeiten konnten. Schotterpiste bei Dunkelheit, Regen, Geröll und Sturzbächern auf der Straße war nichts für schwache Nerven. Auch die Anreise mit der alten Benchijigua war für viele zu lang.
Neuerdings kann man auf der Insel vereinzelt auch jüngeres Ballermann-Publikum aus den ehemaligen Ostblockstaaten beobachten und ein zunehmendes Pennermilieu, nicht zu verwechseln mit der Althippieszene. Im Süden der Insel wird in den Strandhöhlen oft überwintert. Nicht überall stehen Müllcontainer, so dass viel Plastikmüll zu finden ist.
Bei der lokalen Bevölkerung sieht man viele Fortschritte und Verbesserungen. Offene brennende Müllkippen, wie z. B. früher an der "Baja de Avalo" sind verschwunden. Es wird mehr Rücksicht auf die Umwelt genommen, hat ganz sicher mit den Richtlinien, Förderprogrammen und Finanzmittel der EU zu tun.